KAS feiert ihr 60-jähriges Jubiläum in Berlin-Marienfelde
Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) feiert ihr 60-jähriges Bestehen. Bei ihrem Jubiläumsfest am 30. September im KAS-Zentrum in Berlin-Marienfelde gratulierten auch Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Markus Grübel (MdB), Militärgeneralvikar Monsignore Reinhold Bartmann und Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages, Dr. Hans-Peter Bartels (MdB).

Berlin. Seit den Anfängen der Bundeswehr widmet sich die KAS der außerdienstlichen Betreuung von Soldatinnen, Soldaten und ihrer Familien sowie der Zivilbediensteten der Bundeswehr. Dass sie dabei als Kirche unter den Soldatinnen und Soldaten die Arbeit der Militärseelsorge und Bundeswehr ergänzt und unterstützt, wurde insbesondere beim Auftakt ihrer Jubiläumsfeier anlässlich ihres 60-jährigen Bestehens deutlich: Im Rahmen einer Andacht in der Kapelle der neuen KAS-Vereinszentrale in Berlin-Marienfelde erinnerte der Berliner Weihbischof Dr. Matthias Heinrich daran, dass die Gründung und das segensreiche Wirken der KAS auf einem christlichen Tatzeugnis beruhen. Dieses sei die Basis der professionellen Betreuungsarbeit der KAS, die ohne Ansehen der Person, der Herkunft oder der Religionszugehörigkeit den spezifischen Wünschen und Bedürfnisse der Menschen entspreche.

Im Anschluss an die gemeinsame Andacht freute sich die Bundestagabgeordnete Gisela Manderla (CDU/CSU), ordentliches Mitglied im Verteidigungsausschuss und ehrenamtliche Vorsitzende der KAS, die rund 100 Gäste aus Bundespolitik, Bundeswehr, Katholischer und Evangelischer Militärseelsorge, aus Partnerverbänden und dem Kreis der Mitglieder und Mitarbeiter/innen der KAS zu einem Jubiläumsfest begrüßen zu dürfen. Anforderungen der Auftraggeber Bundeswehr und Militärseelsorge, sich verändernde Bedürfnisse der Frauen und Männer der Bundeswehr und ihrer Familien sowie ein christliches Tatzeugnis – in diesem Spannungsverhältnis bewege sich die KAS seit 60 Jahren in der Gesellschaft und werde sich auch zukünftig den hohen Ansprüchen in der Soldatenbetreuung stellen, so Manderla. Hierzu bedürfe es neben engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch sinnvoller Strukturen, welche die KAS mit der Verlegung ihres Vereinssitzes nach Berlin neu ausgerichtet habe.
Vielfache Berührungspunkte mit Militärseelsorgern im Einsatz und in der Heimat

Generalvikar Monsignore Reinhold Bartmann, seit November 2013 Militärgeneralvikar und Leiter des Katholischen Militärbischofsamtes, berichtete in seiner Ansprache über die Erfahrungen mit der KAS, die er bereits als Standortpfarrer in Bad Reichenhall, später in Regensburg und schließlich 1996 in Kroatien gemacht hatte, als im Feldlager Benkovac ein mobiler OASE-Betreuungspavillon errichtet wurde, ein Vorgängermodell der späteren OASE-Restaurants. Der Generalvikar betonte, dass die KAS im Laufe der Jahre immer wieder auf veränderte Bedürfnisse reagiert und sich gemeinsam mit der Bundeswehr „nach vorne bewegt“ hätte. Als Beispiele führte er den Weiterbetrieb von Soldatenfreizeitheimen auf, die persönlichen Ansprechpartner in Form der KAS-Regionalbetreuer mit ihren individuellen Zuständigkeiten für die Militärpfarrämter, die Betreuungsarbeit des KAS-Familienteams und nicht zuletzt auch die zukünftigen Angebote des KAS-Zentrums in Berlin-Marienfelde. Monsignore Bartmann dankte der KAS auch im Namen des Militärbischofs Dr. Franz-Josef Overbeck für die Hilfe und Unterstützung der KAS, welche die Militärseelsorger stets im Einsatz und in der Heimat erfuhren. Er wünschte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KAS Gottes Segen und freute sich auf die weitere, gedeihliche Zusammenarbeit.
Auslandseinsätze der Bundeswehr nicht mehr vorstellbar ohne OASE-Einsatzbetreuung

Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Markus Grübel (MdB), der selbst einige Jahre die KAS als Vorsitzender geleitet hat, konstatierte, dass Auslandseinsätze ohne die OASE-Einsatzbetreuung heute nicht mehr vorstellbar seien, weder bei den Soldatinnen und Soldaten selbst noch bei den Verantwortlichen im Verteidigungsministerium. Wie auch seine Vorredner hob der Staatssekretär das schnelle Reaktionsvermögen auf sich verändernde Bedürfnislagen als wesentliches Markenzeichen der KAS hervor. Neben zentralen Maßnahmen in der Standortbetreuung, der Familienarbeit und der OASE-Einsatzbetreuung seien es vor allem auch die immer wiederkehrenden kleinen, unbürokratischen und individuellen Angebote, mit denen die KAS wesentliche Unterstützung für die Bundeswehr und ihre Familien leiste. „Für Ihre bemerkenswerte Ausdauer und ihren unermüdlichen Einsatz möchte ich Ihnen meinen großen Dank aussprechen“, richtete Grübel seine persönlichen Worte an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAS.
Neue OASE für Mali

Im Namen des Deutschen Bundestages überbrachte der Wehrbeauftrage Dr. Hans-Peter Bartels Glückwünsche zum 60. Jubiläum der KAS. Dabei hob er anerkennend die gute und kontinuierliche Zusammenarbeit hervor, beispielsweise im Rahmen der 2015 ins Leben gerufenen Workshop-Reihe zur Vereinbarkeit des Dienstes in der Bundeswehr mit dem Familien- und Privatleben. In den Mittelpunkt seiner Rede stellte der Wehrbeauftragte jedoch die Aufforderung an die KAS, die deutschen Soldatinnen und Soldaten der MINUSMA-Mission („Mission multidimensionnelle integrée des Nations Unies pour la stabilisation AU Mali“) im westafrikanischen Mali zu unterstützen. „Mali ist der zweitgrößte Einsatz der Bundeswehr“, so Bartels. „Ich würde mich freuen, wenn Sie in Richtung einer OASE für Mali aktiv werden könnten.“ Geschäftsführer der KAS, Gregor Bellin, versprach daraufhin, dieses wichtige Anliegen gemeinsam mit der Schwesterorganisation EAS (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung) zu prüfen. Bisher hatten KAS und EAS mit ihrer OASE-Einsatzbetreuung die Frauen und Männer in Mali mit zahlreichen Betreuungsmaterialien und Veranstaltungen unterstützt, wie zuletzt Mitte September mit Rockkonzerten in Gao und Bamako.
Ideen rocken, Zukunft gestalten

Herzliche Glückwünsche der Schweizer Partnerorganisation Cevi Militär Service überbrachte Pfarrer Dr. Matthias Inniger beim Jubiläumsfest der KAS. Im Zusammenhang mit Auslandseinsätzen im Kosovo hatte Pfarrer Inniger auch persönlich die Erfahrung gemacht, dass die OASEn von KAS und EAS Orte der Gastlichkeit und des Heimatgefühls sind und allen Soldatinnen und Soldaten offen stehen, ganz nach dem Motto „all ranks, all nations, all religions“. Für die Gemeinschaft Katholischer Soldaten (GKS) gratulierte Bundesgeschäftsführerin Regina Bomke zum 60. Jubiläum der KAS und richtete den Blick auf die Herausforderungen der Organisation, die mit ihrem neuen Dienstsitz und der Entwicklung eines Tagungs- und Seminarangebotes für Bundeswehr und Militärseelsorge im neuen KAS-Zentrum einher gingen. Hierzu wünschte sie allen Verantwortlichen viel Kraft und Mut, neue Ideen umzusetzen, und überreichte KAS-Geschäftsführer Bellin das Buch „Rock your idea – Mit Ideen die Welt verändern“.

„Ich wünsche Ihnen, dass Ihr innerer Antrieb und Ihre Kreativität nie verloren gehen. Dass Sie Ihre Ideen rocken und die Zukunft der KAS gestalten“, schloss Bomke ihre Ansprache. KAS-Vorsitzende Gisela Manderla und Geschäftsführer Gregor Bellin freuten sich über diese passende Aufforderung und luden alle Gäste zum Ausklang des Jubiläumsfestes bei einem „American Barbecue“ sowie zu Musik der Künstlerin Esther Filly ein, die wie so oft schon im Auftrag der OASE-Einsatzbetreuung in den Feldlagern der Bundeswehr nun auch die Gäste in Berlin-Marienfelde mit ihrer eindrucksvollen Stimme und ihrem Charisma beeindruckte.
Text: Katharina Miksa/KAS
Bilder: Denise Czaja/Bundeswehr
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