Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen lud erstmalig zum Forum „Gemeinsam für die Menschen in unserer Bundeswehr“ ein, an dem auch die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) und die Katholische Familienstiftung für Soldaten teilnahmen.

Berlin. Am 05. Juli 2016 fand erstmalig im Anschluss an die Jahrestagung des „Netzwerks der Hilfe“ das Forum „Gemeinsam für die Menschen in unserer Bundeswehr“ im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin statt. Die Veranstaltung soll die Anerkennung und Wertschätzung für aktive und ehemalige Bundeswehrangehörige und ihre Familien in der Gesellschaft stärken und die Betreuung und Fürsorge durch das „Netzwerk der Hilfe“ fördern. Akteure aus den Bereichen Bundeswehr und Gesellschaft sowie Betreuung und Fürsorge hatten die Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch und zur Begegnung. Die Bundesministerin der Verteidigung hatte bei ihrer Einladung einen besonderen Schwerpunkt auf die Familienarbeit innerhalb der Bundeswehr gelegt. Während des Forums präsentierte auch die KAS ihre außerdienstlichen Betreuungsangebote für Soldatinnen, Soldaten, Zivilangestellte der Bundeswehr und ihre Familien. Gemeinsam mit der Katholischen Militärseelsorge und der Katholischen Familienstiftung für Soldaten lud die KAS die rund 900 geladenen Gäste des Forums an ihren Informationsstand und ermutigte dazu, sich über ihre 60 Jahre lange Arbeit für die Menschen in der Bundeswehr zu informieren.

Besonderes Interesse erweckte bei den Besuchern das Kommunikations- und Aktionsspiel der KAS: „Familien-Manöver“ bietet Bundeswehrfamilien die Möglichkeit, sich im Rahmen eines Gesellschaftsspiels intensiv über ihren Alltag und ihre unterschiedlichen Lebenswelten auszutauschen, gemeinsam Aufgaben zu lösen und spielerisch die Familiengemeinschaft zu stärken. Unter den Interessenten waren auch Generalinspekteur Volker Wieker und der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels (SPD), denen die KAS an ihrem Stand jeweils ein Exemplar des Spiels „Familien-Manöver“ überreichte. KAS-Geschäftsführer Gregor Bellin und Nicola Leitgen, Leiterin des KAS-Geschäftsbereichs Familie, hatten schließlich auch die Gelegenheit, Bundesministerin von der Leyen bei ihrem Rundgang durch die Informationsstände ein Spiel mit auf den Weg zu geben.

Von Anfang an ist die KAS Mitglied im „Netzwerk der Hilfe“ und bildet zusammen mit dem Psychosozialen Netzwerk (PSN) aus dem Truppenärztlichen Dienst, dem Psychologischen Dienst und dem Sozialdienst der Bundeswehr sowie der Militärseelsorge und weiteren 9 Mitgliedern das „Ursprungsnetzwerk“. Gemeinsam engagieren sich die Organisationen, um Soldatinnen, Soldaten oder ihren Familien bei Schwierigkeiten zu helfen. Es geht dabei um soziale, finanzielle oder menschliche Unterstützung und die Ergänzung der Fürsorge und Betreuung der Bundeswehr. Zusätzlich unterstützen weitere ehrenamtliche Initiativen und Vereine die Hilfe. Insgesamt wirken aktuell über 30 Organisationen im „Netzwerk der Hilfe“ mit.
Ebenfalls Mitglied im „Ursprungsnetzwerk der Hilfe“ ist der Deutsche Bundeswehrverband (DBwV), dem die Ministerin anlässlich seines anstehenden 60. Geburtstages würdigte. Von der Leyen dankte dem Vorsitzenden des DBwV, Oberstleutnant André Wüstner, für die fortwährende Unterstützung und den unermüdlichen Einsatz des Verbandes für die Menschen in der Bundeswehr.

Im Rahmen des Programmes stellte der Leiter des Zentrums für Psychiatrie und Psychotraumatologie (Bundeswehrkrankenhaus Berlin), Oberstarzt Dr. Peter Zimmermann, eine PTBS-App vor, mittels der Erkrankte sich Informationen besorgen, Symptome erkennen, Entspannungsmodule aufrufen und Unterstützung finden können. Betroffene Soldaten hätten häufig Angst vor Stigmatisierung und gingen deshalb nicht zum Arzt, erläuterte Zimmermann. Für diese Soldaten und ihre Angehörigen sei ein niedrigschwelliges Kontakt- und Informationsangebot wichtig.
Text: Katharina Miksa
Bilder: Jörg Volpers / Katholische Militärseelsorge