Vom 11. bis 13. Januar 2016 fand die zentrale Neujahrstagung der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) im Haus Hainstein in der Wartburgstadt Eisenach statt. Teilnehmer waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAS, Vertreter des KAS-Vorstandes und Pächter der KAS-Soldatenfreizeitheime. Das Tagungsprogramm beinhaltete neben Berichten aus den Arbeitsbereichen ausreichend Möglichkeit zu bereichsübergreifenden Gesprächen. Ein Gottesdienst, ein geselliger Abend mit der OASE-Künstlerin Esther Filly, eine Mitarbeiterversammlung und die Möglichkeit, die kulturelle Seite von Eisenach kennenzulernen, waren fest im Tagungsprogramm verankert. Zudem wurde der Bestpreis der KAS für herausragende Arbeit in der Soldatenbetreuung zum fünften Mal verliehen: Stabsfeldwebel Matthias Schneider nahm die Ehrung für den Bundeswehrstandort Bruchsal entgegen.
Die Wartburg von Eisenach ist eine der bekanntesten und beliebtesten Burgen Deutschlands. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Im Laufe der Geschichte war sie immer wieder Schauplatz bedeutender Höhenpunkte deutscher Kultur. Zur Zeit der Ludowinger um 1067 erbaut, war sie Wohn- und Wirkungsstätte der Heiligen Elisabeth. Die Wartburg wird auch mit Luthers Namen und Werk in aller Welt identifiziert – der Reformator übersetzte hier das Neue Testament ins Deutsche und schuf damit eine einheitliche deutsche Schriftsprache.
„Rückblick nach vorne“

Am Fuße dieser geschichtsreichen Stätte begrüßte der stellvertretende Vorsitzende der KAS, Frank Hübsche, am 11. Januar die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAS, einige Mitglieder aus dem KAS-Vorstand sowie den Pächter Jürgen Küster aus Pfullendorf als Vertreter der KAS-Soldatenfreizeitheime, zur Auftaktveranstaltung des neuen Jahres 2016. Voller Freude, dass alle der Einladung in das stilvoll modernisierte Haus Hainstein auf der Höhe gegenüber der Wartburg gefolgt waren, stellte Hübsche zu Anfang der Tagung die neuen Gesichter der KAS vor. Für Diakon Gregor Bellin war diese Neujahrsveranstaltung eine Premiere in seinem Amt als Geschäftsführer. In seinem „Rückblick nach vorne“ stellte er wichtige Meilensteine des vergangenen Jahres hervor, dabei vor allem die Einweihung des KAS-Zentrums als neue Geschäftsstelle in Berlin und die Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die es galt, einzuarbeiten und in den Kollegenkreis zu integrieren. Nicht nur der architektonische Neubau der Geschäftsstelle in Berlin-Marienfelde, sondern auch der organisatorische und inhaltliche Neubau der KAS auf Basis eines neuen Stellen- und Organisationsplanes, eine Verbesserung der internen Kommunikation und eine Schwerpunktverlagerung hinsichtlich des finanziellen Haushaltes stehen auf der Agenda des Geschäftsführers für das neue Jahr 2016. „Worauf wir bisher zurückblicken können, ist vor allem der engagierten Leistung aller unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken“, so Bellin. „Auch zukünftig bitte ich Sie um ein intensives Miteinander. Nur ein starkes ‚Wir‘ funktioniert!“ appellierte Bellin bei seiner Ansprache an die Teilnehmer der KAS-Neujahrsveranstaltung.
Berichte aus den KAS-Fachbereichen

Neben den anderen Fachbereichen der Organisation hatten auch Nicola Leitgen als Leiterin der Familienarbeit und Jörg Hilgert, Leiter Standortbetreuung und Service der KAS, Gelegenheit, ihre Arbeit des vergangenen Jahres vorzustellen und einen Ausblick auf ihre bevorstehenden Betreuungsprojekte zu geben. „Ich bin stolz darauf, dass wir angesichts der mit Umzug und Aufbau des neuen KAS-Zentrums in Marienfelde verbundenen Herausforderungen, unseren Kurs als Familienteam gehalten haben“, sagte Leitgen. „Auch 2016 werden wir mit Freude und Tatkraft unsere Projekte für die Soldatenfamilien umsetzen. Darüber hinaus wird der Kooperation mit der Katholischen Militärseelsorge und Vernetzung mit unseren Partnern besondere Bedeutung zukommen. Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter vertiefen, um die daraus resultierenden Synergien für das Wohl der Soldatenfamilien noch besser zu nutzen.“
Geselliger Abend mit Esther Filly

Nach einem gemeinsam gefeierten Heiligen Messe in der historischen Hainstein-Kapelle mit ihren vielen interessanten Bleiglasfenstern, zelebriert von dem Katholischen Leitenden Militärdekan Monsignore Rainer Schnettker, konnten die Teilnehmer der Tagung nicht nur ein hervorragendes Drei-Gänge-Menü genießen, sondern auch die mitreißenden Showeinlagen der Künstlerin Esther Filly erleben. Filly hatte bereits im Auftrag der OASE-Einsatzbetreuung Konzerte für Soldatinnen und Soldaten im Kosovo und Afghanistan gegeben. Bei ihrer Show im Rahmen der KAS-Neujahrstagung stand sie kurz vor ihrer Reise ins nordirakische Camp Erbil. „Die Bundeswehr ist für Dich, für mich, für uns alle im Einsatz. Ich möchte den Jungs und Mädels durch meine Konzerte in den Feldlagern etwas zurückgeben“, sagte die fröhliche Sängerin mit der starken Stimme, die zu späterer Stunde auch als Double von Amy Winehouse überzeugte.
KAS-Bestpreis für den Standort Bruchsal

Einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung bildete der KAS-Bestpreis, der zum fünften Mal in Folge an einen Bundeswehrstandort mit herausragender Betreuungsarbeit verliehen wurde. „Der Standort Bruchsal hat durch eine kontinuierliche Betreuungsarbeit in den letzten 3 Jahren die Auszeichnung mit unserem Bestpreis mehr als verdient“, sagte Hilgert bei der Ehrung von Stabsfeldwebel Matthias Schneider. Als Leiter des Freizeitzentrums in der General Dr. Speidel-Kaserne nahm Schneider den Preis stellvertretend für alle in der Betreuungsarbeit für die Soldatinnen und Soldaten des ABC-Abwehrkommandos der Bundeswehr Engagierten entgegen. Mit ca. 40 Betreuungsmaßnahmen jährlich, darunter beispielsweise Golf- und Tauchkurse sowie Lehrgänge zum Erwerb eines Motorsägen-Führerscheins, der intensiven Kooperationsarbeit mit Freizeitanbietern im nordbadischen Bruchsal wie Kino-, Sauna- und Schwimmbadbetreibern und nicht zuletzt durch die regelmäßige Zusammenarbeit mit Hilgert sowie dem Regionalbetreuer Ludwig Person hatten Schneider und sein Team seit 2013 einen wesentlichen Pfeiler der KAS-Betreuungsarbeit gebildet. Anfang 2013 war es zwischen der KAS und ihrer evangelischen Schwesterorganisation zu einem regionalen Standorttausch gekommen. Bruchsal war dabei im Rahmen des Betreuungsprogramms Offene Betreuung in die Zuständigkeit der KAS gekommen. „Und darauf sind wir sehr stolz“, resümierte Hilgert bei der Ehrung von Stabsfeldwebel Schneider. „So ist ganz aktuell die Verwendung von 1403-Haushaltsmitteln des Bundes für die Betreuung von Soldatenfamilien am Standort Bruchsal beispielhaft in die Praxis umgesetzt worden. Schnell, möglichst unbürokratisch und immer am Bedarf der zu betreuenden Menschen orientiert, das ist Betreuungsarbeit wie sie in Bruchsal gelebt wird.“ Als Beispiele führte Hilgert Ausflüge mit Soldatenfamilien in den Europapark nach Rust und den Holidaypark nach Haßloch auf. Die Prämie des KAS-Bestpreises in Höhe von 1.000 € könne beispielsweise zur Finanzierung von weiteren Betreuungsmaßnahmen oder zur Erweiterung der Angebote des KAS-Freizeitzentrums genutzt werden.
Besuch der Wartburg und Fazit

Am letzten Tag der KAS-Neujahrstagung hatten die Teilnehmer schließlich die Gelegenheit, die Wartburg zu besichtigen. Beeindruckt von dem burgentypischen Festungswerk bestaunten sie die repräsentative Architektur und begaben sich auf eine Zeitreise durch die Höhepunkte deutscher Kultur, deren Schauplatz seit dem Jahr 1067 die Wartburg war.
„Ich bin sehr froh, dass wir uns für Eisenach als Veranstaltungsort unserer Neujahrstagung entschieden haben“, fasste der stellvertretende KAS-Vorsitzende Hübsche zusammen. „Die gute Lage zwischen Bonn und Berlin und die Vorzüge des Tagungshauses haben wesentlich dazu beigetragen, dass es ausreichend Zeit und Raum für dienstliche Angelegenheiten gab, aber auch das Zwischenmenschliche nicht zu kurz gekommen ist. Und eine Kombination aus beidem ist es schließlich, die das Gelingen einer solchen Veranstaltung ausmacht.“