Hilfe für Kinder in Bundeswehrfamilien mit PTBS-Belastung
Die Medizin versteht unter dem Begriff Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) die Entstehung einer verzögerten Reaktion auf ein belastendes einmaliges oder wiederkehrendes negatives Erlebnis. Situationen, die von der Normalität abweichen, können derartige Reaktionen auslösen. Einmalig belastende Erlebnisse finden sich beispielsweise bei Zeugen oder Ersthelfern schwerer Verkehrsunfälle; wiederkehrende oder fortlaufende Erlebnisse sind beispielsweise Folter, Mobbing, Missbrauch oder Kriege. Im Zusammenhang mit der Auftragserweiterung der Bundeswehr im internationalen Verbund betreffen seit Anfang der 90er-Jahre letztgenannte Ereignisse vor allem Soldatinnen und Soldaten. Während kriegerischer Auseinandersetzungen werden sie immer wieder mit schweren Schicksalen, Verwundung und Tod konfrontiert. Ständige Anspannung während eines Auslandseinsatzes kann dazu beitragen, dass das Erlebte nicht verarbeitet werden kann. Wenn das Ereignis nicht bewältigt wird, kann das zu PTBS führen. Symptome für die Entwicklung einer PTBS sind Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Albträume, Aggressivität, Ablehnung sowie Schuld- und Schamgefühl. Betroffene kapseln sich vom sozialen Umfeld ab, vermeiden Kontakt zu Familie und Freunden. Das Bundesministerium der Verteidigung hat in seiner Fürsorge um die Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr vielfache Aktivitäten in der präventiven Einsatzvorbereitung, sinnvollen Einsatzbegleitung sowie Nachbetreuung von Einsätzen implementiert. Forschung und Aufklärung der Bundeswehr tragen zudem kontinuierlich zu einer verbesserten Sensibilisierung des dienstlichen und privaten Umfeldes von Soldatinnen und Soldaten sowie zur Entstigmatisierung von Betroffenen bei.

Eine PTBS trifft jedoch nicht nur den Soldaten oder die Soldatin. Auch der Partner oder die Partnerin sind davon betroffen und erleben die Auswirkungen unmittelbar und täglich im Familienalltag. Und das gilt auch für die Kinder. Sie erleben Papa oder Mama auf einmal sehr verändert – ohne Möglichkeit, zu verstehen oder mit dieser Situation gut umzugehen. Papa oder Mama sind auf einmal fremd geworden. Das Projekt „Mein Papa hat Trauma – Hilfe für Kinder in Bundeswehrfamilien mit PTBS-Belastung“ der Katholischen Familienstiftung für Soldaten in Zusammenarbeit mit der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) und Amitum setzt genau hier an – bei den Kindern. Die Familien bekommen einen erfahrenen Coach an die Seite gestellt, der die PTBS-Situation aus der Kinderperspektive angeht, den Kindern verstehen hilft, ihnen Papa oder Mama wieder näher bringt und langfristig die Eltern-Kind-Beziehung stärkt.
Zur Finanzierung dieses Projekts geht die Katholische Familienstiftung einen innovativen Weg. Innerhalb von 3 Monaten wird sie mithilfe des Crowdfundings (engl. Schwarmfinanzierung) über eine Online-Plattform den Betrag von 10.000 € sammeln, um Kinder aus 5 Bundeswehrfamilien mit PTBS-Belastung durch einen professionellen Coach unterstützen zu lassen.
Heute geht es los: In einer ersten „Fan-Phase“ können Personen oder Organisationen auf der Online-Plattform www.wo2oder3.de mit einem Klick auf den Fan-Button ihre prinzipielle Bereitschaft erklären, dieses Projekt mit einer Spende in einer frei gewählten Höhe zu unterstützen. Die Fan-Erklärung ist unverbindlich und hat keine direkte Folge, sollte aber ernst gemeint sein. Auf diesem Weg wird festgestellt, ob eine ausreichend große Bereitschaft in der Online-Community zur Förderung des Projekts besteht. Nur wenn sich eine ausreichend hohe Anzahl an Fans findet, wird das Projekt in die Finanzierungsphase überführt, anderenfalls automatisch beendet. In der Finanzierungsphase haben Personen oder Organisationen dann die Möglichkeit, tatsächlich Geld für das Projekt zu spenden. Kommt innerhalb von 90 Tagen der Betrag von 10.000 € zusammen, wird das Projekt „Mein Papa hat Trauma – Hilfe für Kinder in Bundeswehrfamilien mit PTBS-Belastung“ umgesetzt. Wird das Spendenziel nicht erreicht, ist das Projekt gescheitert und alle Spender erhalten ihr Geld zurück.
Verläuft die Crowdfunding-Aktion erfolgreich, erhalten alle Spender nach Durchführung des Projekts ein persönliches Dankeschön der Kinder in Form einer gemalten Bildcollage.
Für alle, die sich für dieses Projekt interessieren, steht die Katholische Familienstiftung für Soldaten mit weiteren Informationen unter www.Katholische-Familienstiftung.de oder telefonisch unter
0228 9 88 62 – 28 00 zur Verfügung.
Die Crowdfunding-Aktion startet am 07. Oktober 2016 auf der Plattform der Pax-Bank unter www.wo2oder3.de. Jede Erstspende in Höhe von mindestens 10 € wird von der Pax-Bank zudem mit einem Betrag von 5 € gefördert.
Bitte helfen Sie uns, diese so wichtige Hilfe möglich zu machen. Unterstützen Sie uns auf der Crowdfunding-Plattform als Fan, werden Sie mit einem finanziellen Beitrag Förderer oder machen Sie andere Menschen auf das Projekt aufmerksam – damit Papa oder Mama nicht mehr fremd sind!