
Berlin. „Liebe Bundeswehrfamilien, ich freue mich, dass Ihr heute hier im Stadion ward. Leider haben wir nur ein 2:2 erreicht und nicht gewonnen. Trotzdem freuen wir uns, dass wir Euch am Dienstag mal persönlich kennenlernen, uns ein bisschen unterhalten können. Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende und bis Dienstag!“ sagte Kapitän Fabian Lustenberger nur wenige Minuten nach dem Heimspiel von Hertha BSC gegen Hannover 96 am vergangenen Freitagabend (08. April 2016). Obwohl der Hauptstadtclub bis zum Schlusspfiff nichts unversucht ließ, blieb es am Ende beim Remis. Das Auf und Ab eines eher hektischen Bundesliga-Spiels konnte man vor allem in den 46 Gesichtern der Bundeswehrfamilien ablesen. Als Salomon Kalou durch eine Vorlage des eingewechselten Julian Schieber in der 72. Minute den Ausgleich zum 2:2 gegen die Niedersachsen erzielte, jubelten die Männer und Frauen der Bundeswehr voller Erleichterung mit ihren Angehörigen. „Wir fühlen uns den Blau-Weißen nach dem heutigen Tag noch ein Stück mehr verbunden“, sagte Stabsfeldwebel Jan Nuglisch vom Familienbetreuungszentrum der Bundeswehr in Berlin.

Gemeinsam mit der Katholischen Familienstiftung für Soldaten hatte er diese besondere Fußballaktion für Bundeswehrfamilien mit Einsatzhintergrund organisiert, bei der die Teilnehmer auch hinter die Kulissen des Hauptstadtclubs blicken konnten. Allein der Gang zur Stadionebene -4, vorbei am Spielfeldrand, der Players Lounge und dem Spieleraufstellraum, hinein in die Stadionkapelle, sorgte bei Alt und Jung für Gänsehaut. In einem Oval aus purem Gold und damit nicht umsonst nach Meinung vieler Experten schönste Stadionkapelle der Welt genannt, feierten die Familien der Bundeswehr vor dem Fußballspiel einen gemeinsamen Gottesdienst. Gregor Bellin, Geschäftsführer der Katholischen Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) und gleichzeitig Seelsorger des Olympiastadions, begrüßte die Soldatenfamilien in der Kapelle, in der bereits schon Spieler der deutschen Nationalmannschaft Kraft getankt haben. „Wer vor dem Spiel betet, gewinnt nicht automatisch. Wer aber betet, gewinnt auf jeden Fall“, leitete Diakon Bellin die Andacht ein und sang gemeinsam mit den Kindern und Erwachsenen: „Wir sind hier zusammen, Dich anzurufen, Herr. Sei willkommen, Herr, willkommen, Herr, willkommen, Herr, füll` diesen Raum.“ Durch kardinalrote Wände deutlich von den umliegenden Räumen abgehoben, regt neben dem Eingang zur Stadionkapelle ein Bibelvers aus dem sechzehnten Kapitel des Matthäusevangeliums zum Nachdenken an: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“

Welche Relevanz diese Frage aus der Bibel für das heutige Leben der Soldaten und ihrer Angehörigen haben könnte, wie man mit Sieg und Niederlage, Hoffnung und Verlust umgehen und dabei immer auf Gottes Gnade vertrauen kann, erörterte Bellin in der gemeinsamen Andacht.
Nach dem Stadionbesuch am Freitagabend findet die gemeinsame Fußballaktion der Katholischen Familienstiftung für Soldaten und Hertha BSC morgen (12. April 2016) ihre Fortsetzung. Die Soldaten und ihre Familien werden gemeinsam das Training von Hertha BSC besuchen und dabei Gelegenheit haben, mit ihren Sport-Idolen ins Gespräch zu kommen. Ein Fußballquiz mit Siegerehrung für die Kinder, eine Grußaktion für Soldatinnen und Soldaten im Einsatz und ein gemeinsamer Ausklang im Heimbetrieb der Julius-Leber-Kaserne runden das Programm ab und bieten zusätzlich Gelegenheit für die Familien, sich über ihre individuellen Erfahrungen mit den besonderen Herausforderungen von Auslandseinsätzen der Bundeswehr auszutauschen.

Über die Katholischen Familienstiftung
Die Katholische Familienstiftung unterstützt Soldatinnen und Soldaten dabei, die besonderen Herausforderungen ihres Berufes mit ihrer persönlichen Verantwortung in Beziehung, Ehe und Familie zu verbinden. Als Zeichen gelebten katholischen Glaubens und auf der Basis fundierter Forschung sowie breiter praktischer Erfahrung finanziert die Stiftung Maßnahmen, die Soldatenfamilien konkret stärken. Ihre Angebote stehen allen Angehörigen der deutschen Streitkräfte und ihren Partnerinnen und Partnern sowie Verwandten offen. Durchgeführt werden sie von drei Institutionen, die auf Basis einer einzigartigen Vernetzung von Seelsorge, Praxis und Wissenschaft wirksame Hilfe leisten: Katholische Militärseelsorge, Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung (KAS) und Zentralinstitut für Ehe und Familie in der Gesellschaft (ZFG) an der Universität Eichstätt-Ingolstadt. Weitere Informationen unter www.katholische-familienstiftung.de.