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28. NATO Schachmeisterschaft 2017 in Budapest

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Das Bundeswehr Team, v.l.n.r.: StFw Marko Sauer, Ulrich Bohn,  TRDir Christian Marquardt, StHptm Karl Koopmeiners, StAp Lorenz Drabke,  OTL Guido Schott, TRDir Hans-Christoph Andersen, StFw Mark Helbig
Das Bundeswehr Team, v.l.n.r.: StFw Marko Sauer, Ulrich Bohn,
TRDir Christian Marquardt, StHptm Karl Koopmeiners, StAp Lorenz Drabke,
OTL Guido Schott, TRDir Hans-Christoph Andersen, StFw Mark Helbig

Budapest. Die diesjährige NATO Schachmeisterschaft wurde vom 27. bis 31.03.2017 in Budapest ausgerichtet. Ehrwürdigen Rahmen bildeten die Räumlichkeiten eines Casinos aus der k. u. k. (kaiserlichen und königlichen) Zeit, in dem die Partien unter perfekten Spielbedingungen ausgetragen wurden. So konnten beispielsweise die ersten 24 Bretter live im Internet verfolgt werden.

Das Turnier wurde wie jedes Jahr als siebenrundiges Einzelturnier mit Mannschaftswertung ausgetragen. Je Nation können bis zu acht Spieler antreten, die in der Mannschaft ihrer Nation bzw. in NATO oder Veteranen Teams zum Einsatz kommen. Das Teilnehmerfeld in Budapest war sowohl qualitativ als auch quantitativ sehr gut besetzt. Es traten insgesamt 105 Spieler aus 16 Nationen an, darunter ein Großmeister (GM), drei Internationale Meister (IM), eine weibliche Internationale Meisterin (WIM) sowie drei FIDE Meister (FM), beste Voraussetzungen für ein spannendes Turnier.

Besonders hart umkämpft war in diesem Jahr die Mannschaftswertung, bei der die besten vier Spieler eines Teams berücksichtigt werden. Hier lagen bis zur Schlussrunde gleich drei Teams punktgleich vorne: Dänemark, Polen sowie das deutsche Team. Mit Glück und Können behielt die deutsche Mannschaft schließlich die Nase vorn. Das dänische Team lag in der Punktwertung zwar weiterhin gleich auf. Aufgrund der deutlich besseren Feinwertung konnte sich das Team der Bundeswehr jedoch den Meistertitel und damit die Wandertrophäe, eine bronzene Skulptur des mittelalterlichen Königs Knut aus Dänemark, sichern.

Die Wandertrophäe: König Knut mit Goldmedaille
Die Wandertrophäe: König Knut mit Goldmedaille

In der Einzelwertung konnte das Bundeswehr Team in diesem Jahr keinen der Spitzenplätze erreichen, obwohl in der Startrangliste mit Stabsapother (StAp) Drabke (IM) und Stabsfeldwebel (StFw) Helbig (FM) an den Positionen zwei und fünf gesetzt. Als bestplatzierter Deutscher erreichte StFw Helbig in der Einzelwertung Platz 5. Allerdings belegte das deutsche Team immerhin drei der ersten zehn Plätze. Wer im Anschluss an das Turnier immer noch nicht genug Schach gespielte hatte, konnte sich im mittlerweile schon traditionellen Blitzturnier (Bedenkzeit 5 Minuten pro Spieler und Partie) noch einmal mit den Spielern anderer Nationen messen. Dieses Turnier wurde erstmals als Mannschaftsturnier mit Vierer-Mannschaften ausgetragen. Bei insgesamt 19 teilnehmenden Teams sicherte sich Polen 1 den ersten Platz vor Deutschland und Polen 2.

Alle Informationen zu Paarungen und Platzierungen der 28. NATO Schachmeisterschaft können auf der Internetseite www.natochess.com bzw. den dort verlinkten Seiten, insbesondere unter www.chess-results.com, eingesehen werden.

Aufgrund der hohen Leistungsdichte waren sowohl das Einzelturnier als auch der Mannschaftswettbewerb noch stärker umkämpft als dies bereits in den vergangenen Jahren der Fall war. Erfreulich auch, dass ein griechisches Team erstmalig am Start war, welches gleich – nicht nur schachlich gesehen – positive Akzente setzen konnte. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch das Rahmenprogramm mit einem Besuch des ungarischen Parlamentes sowie dem Abschlussbankett mit Siegerehrung und professioneller musikalischer Untermalung am Piano.

Als bestplatzierter Deutscher erreichte StFw Helbig in der Einzelwertung den 5. Platz.
Als bestplatzierter Deutscher erreichte StFw Helbig in der Einzelwertung den 5. Platz.

In 2018 ist die Ausrichtung des Turniers erstmals in den USA geplant, was jedoch nach Aussagen des US-amerikanischen Team Captains noch mit dem ein oder anderen Fragezeichen versehen ist. Ob nun auch für das NATO Schach „USA first (time)“ gilt, bleibt also abzuwarten. Die Katholische Arbeitsgemeinschaft für Soldatenbetreuung e.V. (KAS) als Unterstützer für den Schachsport in der Bundeswehr wird auch dann wieder versuchen, ein starkes Team zu entsenden.

Text: Ulrich Bohn
Bilder: Karl Koopmeiners

Die Platzierungen der deutschen Spieler im Einzelnen:
StFw Mark Helbig (FM), BAPersBw IV 3.1.4, Köln (5,5 Punkte / 5. Platz)
StAp Lorenz Drabke (IM), VersInstZ SanMat, Pfungstadt (5 / 8.)
ArbN Ulrich Bohn, BAAINBw I3.3 (nunmehr ZCSBw – DEUmilSAA), Koblenz (5 / 9.),
TRDir Hans-Christoph Andersen, BMVg P I 1, Berlin (5 / 18.)
TRDir Christian Marquardt, BMVg A II 6, Bonn (4,5 / 20.)
OTL Guido Schott, 2. LtStff/ FlBschft BMVg, Köln (4 / 36.)
StFw Marko Sauer, KdoH ZA, Strausberg (3,5 / 48.)
StHptm Karl Koopmeiners, KdoSKB Plg Org (nunmehr KdoCIR), Bonn (3,5 / 49.)

Die Einzelwertungen der Meisterschaft mit Platz 1 bis 10:

Platz Name ELO Nat. Pkt.
1 Rosenkilde, Alexander 2246 DEN 6
2 FM Pedersen, Finn 2295 DEN 6
3 IM Pavlidis, Anastasios 2380 GRE 5,5
4 Valeinis, Janis 2214 LAT 5,5
5 FM Helbig, Mark 2342 GER 5,5
6 Sypien, Mateusz 2228 POL 5,5
7 Ladva, Ottomar 2529 EST 5,5
8 IM Drabke, Lorenz 2466 GER 5
9 Bohn, Ulrich 2167 GER 5
10 Williams, Abiye USA 5

 

Die Tabelle der Mannschaftswertungen im Einzelnen:

Platz Mannschaft Punkte
1 Deutschland 20
2 Dänemark 20
3 Polen 19,5
4 Griechenland 18,5
5 Niederlande 17,5
6 Slowenien 17
7 Ungarn 17
8 Vereinigte Staaten von Amerika 16,5
9 Lettland 16,5
10 NATO Team 2 15
11 Estland 15
12 Veteranen Team 14,5
13 NATO Team 1 13,5
14 Großbritannien 13,5
15 Belgien 13
16 Litauen 11,5
17 Kanada 8
18 Luxemburg 5,5

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